Baukultur in Deutschland
Artikel Stadtentwicklung
Mit vielfältigen Maßnahmen fördert die Bundesregierung nicht nur einen breiten gesellschaftlichen Dialog zu baukulturellen Fragen, sondern setzt auch die Rahmenbedingungen für die Baukultur in Deutschland.
Der Bund ist ein zentraler Baukulturakteur und wirkt innerhalb seiner Zuständigkeiten unter dem Leitbild "Vorbild - Förderer - Partner" maßgeblich daran mit, die Qualität der baulich-räumlichen Umwelt in Deutschland positiv zu beeinflussen - sei es durch regulative Maßnahmen, über Förderungen oder durch das Bauen im eigenen Zuständigkeitsbereich. Um Baukultur in Deutschland zu stärken, hat die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen ergriffen.
Maßnahmen zur Stärkung der Baukultur
Sie wirkt im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Stärkung der Baukultur in Deutschland und führt dazu unter anderem Forschungsprojekte und Veranstaltungen durch. Ebenso unterstützt sie maßgeblich die Bundesstiftung Baukultur und arbeitet in allen baukulturrelevanten Fragen eng mit der Stiftung zusammen. Zudem übernimmt die Bundesregierung die Bauaufgaben des Bundes einschließlich der Kunst am Bau.
Eine weitere Aufgabe ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die planenden Berufe und die Förderung der Baukultur im nationalen und internationalen Kontext. Die Bundesregierung ist zudem Initiatorin des Expertenrates der Internationalen Bauausstellungen (IBA). Über die Internet-Plattform "Internationale Bauausstellungen"- sowie über unterschiedliche Veranstaltungs- und Netzwerkformate fördert sie damit den Bekanntheitsgrad und das internationale Renommee der Marke (IBA) als Beispiel für baukulturelle Experimentierfelder in Deutschland.
Ein weiterer wichtiger Baustein sind Planungswettbewerbe. Für den Bund in seiner Funktion als Bauherr gilt, dass er bei seinen Baumaßnahmen die Planungskultur fördert, indem er in allen geeigneten Fällen Planungswettbewerbe – vorzugsweise offene – durchführt. Denn durch Planungswettbewerbe kann eine architektonisch und städtebaulich exzellente Qualität erreicht werden.
Auch als Gesetz- und Regelungsgeber bringt der Bund baukulturelle Ziele ein. Und um Baukultur in der Breite - insbesondere auch in kleineren Städten und im ländlichen Raum - zu etablieren, fördert und würdigt der Bund gute Beispiele und Leistungen im Bereich der Baukultur.
Aktuelle Herausforderungen
Baukultur erhält eine zusätzliche Dimension und aktuelle Bedeutung vor dem Hintergrund der Klima- und Energiewende und dem erhöhten Bedarf an bezahlbarem Bauen und Wohnen. Der Baukultur in der Stadt, aber auch in Dorf, Region und Landschaft sowie bei Infrastrukturmaßnahmen muss von Seiten des Bundes ein besonderes Augenmerk zu teil werden.
Die aktuelle Herausforderung besteht darin, Wohnraum für (bedürftige) Menschen innerhalb kürzester Zeit zu schaffen, der nicht nur bezahlbar ist, sondern auch eine hohe Gestaltungs- und Nutzungsqualität aufweist. Dabei spielt Baukultur eine entscheidende Rolle zur Schaffung von Orten, an denen man gerne wohnt und Plätzen, auf denen man sich gerne trifft, in lebenswerten Nachbarschaften, in vielfältigen Quartieren. Das Ziel einer integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung, bei der baukulturelle Aspekte wichtiger Bestandteil sind, darf daher auch bei den aktuellen wohnungspolitischen Zielen und Herausforderungen nicht aus dem Fokus geraten.