2019 wird national und international das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses als eines der zentralen Ereignisse der Klassischen Moderne gefeiert.

Das Bauhaus hat wesentlich die Baukultur in Deutschland mitbestimmt, seine Schüler haben weltweit das Planen und Bauen beeinflusst. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat verantwortet die bei den Bauhaus-Einrichtungen Stiftung Bauhaus Dessau, Klassik-Stiftung Weimar und Bauhaus-Archiv Berlin die notwendigen baulichen Voraussetzungen, zwei neue Bauhausmuseen und das neue Bauhaus-Archiv.

Die Geschichte des Bauhauses ist vielfach erforscht worden. Die Spiegelung der Untersuchungen haben auch aktuell bedeutenden Einfluss auf die heutigen Ausbildungsanforderungen für gutes Planen und Bauen. Die durch das historische Bauhaus angestoßenen Themen können weitergehend als Vorläufer der heutigen Baukulturdiskussionen angesehen werden. 

6 junge Menschen bespannen ein Baugerüst mit einer durchsichtigen Plane. Das Gerüst steht frei auf einem Platz. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Lena Giovanazzi - Making Futures Bauhaus+

Das Bauhaus wollte mit Mitteln der Planung und Gestaltung Zukunftsfragen der Gesellschaft neu beantworten. Diesen Bauhaus-Gedanken in die jetzige Zeit zu übersetzen, versucht das experimentelle Format "Making Futures Bauhaus+" von Prof. Bader, Universität der Künste Berlin, gefördert durch das Bundesbauministerium.

Mit verschiedenen innovativen Formaten (Plugin, mobile Workshops) werden Fragen zu Architektur und Gemeinschaft, zur Ressource Architektur und zur architektonischen Praxis mit Studierenden, Absolventen, aber auch mit interessierten Bürgern kollaborativ bearbeitet. Der nächste mobile Workshop zum Thema: Reverse Architecture findet vom 28. bis 31. März 2019 in Thüringen statt.

Vom 30. August bis 15. September werden in einem international besetzten Sommercamp 2019 "Caring School for Disruptive Architecture" in Berlin neue Methoden zur Architektur- und Stadtgestaltung an einem konkreten Bauobjekt ausprobiert und diskutiert.

Dem interdisziplinären Ansatz des Bauhauses folgend wird ein Projekt des Bundesjazzorchesters "100 Jahre Bauhaus – Klingende Utopien" vom Bundesbauministerium gefördert. Junge Musizierende aus Deutschland studieren mit jungen israelischen Musizierenden neu komponierte Stücke zu Stummfilmen der Bauhäusler ein und tragen sie in Konzerten Ende Juni 2019 in der Weißen Stadt Tel Aviv in Kooperation mit dem White City Center und im Anschluss in Berlin am 29. Juni im Jüdischen Museum vor. Zusätzliche Stationen in New York und Chicago im Juli 2019 werden durch das Auswärtige Amt gefördert.

Weiterhin fördert BMI das Projekt "Spring School Tel Aviv – Dessau" der Universität Mainz. Studierende setzen sich in Dessau und Tel Aviv mit dem gemeinsamen Bauhaus Erbe auseinander und entwickeln Konzepte für Weiternutzung und Weiterbau von Bauhaus-Gebäuden. Eine Ausstellung im Oktober 2019 an den teilnehmenden Universitäten sowie eine Publikation wird die Ergebnisse präsentieren.