Exkursionen

Typ: Artikel

Auf in die Region – Landschaftswandel in der Lausitz

Veranstalter: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und Prof. Dr. Rolf Kuhn, Kulturlandschaft Lausitz im IBA-Studierhaus e.V.

Die Exkursion führt Sie in die Lausitz nach Großräschen und zum Tagebau Welzow-Süd.

Strukturwandel – wie geht das eigentlich? Prof. Dr. Rolf Kuhn hat als Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land von 2000 bis 2010 bei dieser Frage ordentlich vorgelegt: 30 Projekte, ausgewählt von einem internationalen Gremium, standen auf der Agenda – darunter die Förderbrücke F60, die Biotürme Lauchhammer und in Dahme-Spreewald die Kulturlandschaft Fürstlich Drehna und Sielmanns Naturlandschaft Waninchen. Nicht alle 30 Projekte sind umgesetzt, aber das, was geworden ist, hat der Lausitz ein neues Gesicht gegeben: als eine von Industriekultur und Kulturlandschaft geprägte Region, in der so einiges möglich ist, wenn man Ideen hat und Experimentieren erlaubt ist.

Von seinen Erfahrungen berichtet Prof. Dr. Rolf Kuhn im ehemaligen Beamtenwohnhaus der „Ilse-Bergbau-Aktiengesellschaft“ in Großräschen, dem ehemaligen Geschäftssitz der IBA, wo sich heute das IBA-Studierhaus befindet. Im Anschluss führt die Exkursion zum Großräschener See und zu den dort 2004 eröffneten IBA-Terrassen, die einen eindrucksvollen Blick über das geflutete Tagebaugebiet und die anliegenden Weinberge bieten.

Die letzte Station ist der Tagebau Welzow-Süd. Hier besteht die Möglichkeit, vom Aussichtspunkt aus den riesigen Maschinen bei der Arbeit in einem aktiven Braunkohletagebaubau zuzusehen. Unter den LEAG-Tagebauen leistet der Tagebau Welzow-Süd das größte Fördervolumen, während in der Bergbaufolgelandschaft ein grünes Gebiet mit Äckern, Weinanbauflächen und Mischwäldern gedeiht.

Neue Entwicklungen – Tour zu Cottbuser Sehenswürdigkeiten

Veranstalter: Stadt Cottbus

Die Exkursion durch die Stadt Cottbus führt Sie zu zentralen Projekten des Strukturwandels: Neues Werk Cottbus, Lausitzer Science Park, Cottbuser Ostsee und Umbau des Hauptbahnhofs.

Am Standort des traditionellen DB-Instandhaltungswerks in Cottbus entsteht ein neues, modernes Bahninstandhaltungswerk – das "Neue Werk Cottbus". Das Projekt beinhaltet den Neubau von zwei Instandhaltungshallen für elektrische Triebzüge für die schwere Instandhaltungsstufe des Hochgeschwindigkeitsverkehrs sowie den Umbau der derzeitigen Kompakthalle für die Revision von Hybridlokomotiven. Es werden etwa 1.200 Arbeitsplätze entstehen, davon ca. 100 Ausbildungsplätze – allesamt hochwertige Industriearbeitsplätze.

Der 420 Hektar große Lausitz Science Park auf dem Gelände des ehemaligen Technologie- und Innovationsparks, ist mit seinem Potenzial von mindestens 10.000 Arbeitsplätzen eines der herausragenden Vorhaben der Strukturentwicklung. Unter Federführung der BTU Cottbus-Senftenberg soll in den nächsten Jahren am Standort Cottbus eine Innovationslandschaft mit internationaler Strahlkraft entstehen, die exzellente Grundlagen- und angewandte Forschung mit innovativen Ausgründungen und zahlreichen Unternehmensansiedlungen vereint. Dabei konzentriert sich die BTU auf vier Profillinien, die sich aus der Geschichte der Universität und ihrer Vorgängereinrichtungen generieren: "Energiewende und Dekarbonisierung", "Gesundheit und Life Sciences", "Globaler Wandel und Transformationsprozesse" sowie "Künstliche Intelligenz und Sensorik".

Der Cottbuser Ostsee ist eines der zentralen Projekte in der gesamten Region. Bis 2030 wird aus einem ehemaligen Braunkohletagebau der 1.900 Hektar große Cottbuser Ostsee entstehen und damit der zukünftig größte künstlich angelegte See Deutschlands. Mit der Seevorstadt entsteht eine innovative und klimaschutzorientierte Stadtlandschaft, die in einem ausgewogenen Dialog aus Wohnen, Erholen, Erleben sowie aus Forschung und Wirtschaft als Impulsgeber für den ganzen Cottbuser Osten dienen soll.

Die Baumaßnahme „Umbau Bahnhof“ ist eine der bedeutendsten verkehrsplanerischen und städtebaulichen Maßnahmen, die in der Stadt Cottbus in den letzten Jahren umgesetzt wurde. Zwischen 2013 und 2019 wurden dabei nicht nur alle Bahnsteige erneuert, barrierefrei ausgebaut und der neue Personentunnel gebaut, sondern mit der Verlagerung des Busbahnhofes auch ein zentraler Verkehrsknoten für den öffentlichen Personennahverkehr auf dem Bahnhofsvorplatz geschaffen. 

Branitzer Park

Veranstalter: Stadt Cottbus

Der Branitzer Park in Cottbus ist das Meisterwerk von Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785 - 1871). Der Park erstreckt sich auf 620 Hektar Fläche als landschaftsarchitektonische Komposition, die nach dem Zonierungsprinzip angelegt ist. Demgemäß verdichtet sich die gestalterische Intensität allmählich von den äußeren Parkbereichen über den Innenpark und den Pleasureground hin zum Zentrum der Anlage, dem 1770 - 1772 erbauten Schloss Branitz. Mit seinen fein geschwungenen Erdmodellierungen, elegant geführten Seen und Wasserläufen und gestalteten Gehölzkompositionen gilt der Branitzer Park als Höhepunkt der Entwicklung der Landschaftsgartenkunst und ist ein Gartendenkmal von internationalem Rang.

Die Führung beginnt in Pücklers grünem Wohnzimmer im Pleasureground am Schloss, vorbei zu den Mondbergen, der Historischen Schlossgärtnerei, dem Heiligen Berg am Schilfsee, dem Kugelberg, dem Parasol bis zu den Branitzer Pyramiden. Neben der Parkführung werden Sie auch Wissenswertes zu Projekten wie der neuen Baumuniversität Branitz erfahren. Diese Zukunftsbaumschule ist Deutschlands größtes Modellprojekt zum Erhalt historischer Gärten im Klimawandel. Sie wird im Branitzer Außenpark auf dem Gelände einer ehemaligen Großgärtnerei mit Kulturflächen zur Gehölzvermehrung und -aufzucht, Gewächshausanlagen (Bestanderhalt) sowie Infrastruktur für den Forschungsbetrieb errichtet. Die Bauten werden nachhaltig aus schnellwachsenden Rohstoffen einer Kurzumtriebsplantage beheizt. In dieser Spezialbaumschule werden Gehölze herangezogen und erforscht, die den sich ändernden klimatischen Bedingungen trotzen können und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Gartendenkmals bewahren. Nur so können die charakteristischen Parkbilder erhalten werden, die Fürst Pückler einst in Branitz schuf.