Das Europäische Forschungsnetzwerk für Raumentwicklung und territorialen Zusammenhalt ESPON
Artikel Raumordnung & Raumentwicklung
ESPON sammelt raumrelevante Daten für Europa
Eine nachhaltige Entwicklung des europäischen Raums lässt sich nur verwirklichen, wenn man seine Gegebenheiten und Besonderheiten kennt. Ohne zuverlässige Daten können weder Trends erkannt, noch seriöse Empfehlungen gemacht werden.
Seit 2002 organisiert und finanziert das Programm des Europäischen Forschungsnetzwerks für Raumentwicklung und territorialen Zusammenhalt (European Observation Network for Territorial Development and Cohesion früher European Spatial Planning Observation Network), kurz ESPON angewandte Forschung, ortsbezogene Analysen und Datenerhebungen, um die Formulierung territorialer Entwicklungspolitiken in Europa mit Fakten, systematischen Daten, Karten, Politikberatung und europaweiten vergleichenden Analysen zu unterstützen. ESPON hilft den Regionen, Städten und nationalen Regierungen der Mitglieds- und Partnerländer sowie der europäischen Ebene, die Qualität ihrer Entscheidungen zu verbessern, indem es die Entwicklung, Umsetzung und Überwachung ihrer Politiken und Strategien unterstützt.
Finanziert wird das ESPON-Programm vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie den vier Partnerstaaten Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz.
Für Deutschland ist das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im zentralen Begleitausschuss des ESPON-Programms vertreten, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Regionalforschung (BBSR) übernimmt die Aufgabe des Kontaktpunktes für Deutschland.
Das neue ESPON-Arbeitsprogramm 2030 begann am 1. Juli 2022. Den strategischen Rahmen des neuen Programms setzten vier sogenannte thematische Aktionspläne (TAPs):
- Klimaneutrale Territorien
- Verwaltung neuer Geographien
- Krisenresistente Orte
- Perspektiven für alle Menschen und Orte.
Vier weitere thematische Aktionspläne sind für 2023 geplant:
- Leben, Arbeiten und Reisen über Grenzen hinweg
- Smarte Konnektivität
- Europäische Gebiete in globalen Interaktionen
- Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels
Insgesamt ist das neue ESPON-Programm stark an der EU-Kohäsionspolitik orientiert und soll zu deren Hauptzielen beitragen. Zugleich soll es die Territoriale Agenda 2030 der EU und deren Umsetzung mitunterstützen. Der "Green Deal" und die Strategie zur Bewältigung der COVID-Krise erweitern den Rahmen des künftigen ESPON-Programms.