Bundeshauptstadt Berlin
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Parlament und Regierung in Berlin
Am 20. Juni 1991 stimmte der Deutsche Bundestag für den Antrag "Vollendung der Einheit" Deutschlands und legte fest, dass der Sitz des Deutschen Bundestages Berlin ist. Dieser "Hauptstadtbeschluss" war einer der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg der deutschen Wiedervereinigung.
Seit dieser Zeit - beginnend mit dem 1. September 1999 - haben der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung zu großen Teilen ihren Sitz in die Bundeshauptstadt Berlin verlegt.
Viele Gebäude in der neuen alten Hauptstadt wurden zu diesem Zweck neu- bzw. umgebaut. Neben der Erhaltung alter Gebäude und Stadtbilder wird auch neuer Architektur Raum gegeben.
Ansicht des Bundeskanzleramtes (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: anshar/shutterstock.com
Wiedererrichtung des Berliner Schlosses - Bau des Humboldt Forums
Auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins ist mit dem Humboldt Forum ein hochmodernes Bauwerk entstanden, das sich an der Kubatur des 1950 gesprengten Berliner Schlosses orientiert.
Im Dezember 2007 hatte der Deutsche Bundestag die entscheidenden Ziele zur Realisierung des Bauvorhabens beschlossen.
Insgesamt stehen nach Fertigstellung rund 44.300 Quadratmeter Nutzfläche für kulturelle Einrichtungen des Bundes und des Landes Berlin zur Verfügung.
Die Gesamtbaukosten betragen rd. 682 Millionen Euro. Davon wurden 80 Millionen Euro zur Rekonstruktion der historischen Fassaden durch Spenden erbracht.
Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss ist Bauherrin, Eigentümerin und Betreiberin des Humboldt Forum.
Für die baufachliche Umsetzung zeichnete das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) unter Fachaufsicht des Bundesbauministeriums (BMWSB) verantwortlich.
Wiedererrichtung der Bauakademie
Im Herzen Berlins will der Bund die Bauakademie wiedererrichten. Die künftige Bauakademie soll Treffpunkt, Ausstellungsfläche und Werkstatt sein. Das Bundesbauministerium schafft damit eine Plattform zum Austausch zu verschiedenen Aspekten des nachhaltigen Planens und Bauens sowie der Stadtentwicklung. Die Akademie soll darüber hinaus ein Schaufester für interdisziplinäre Forschung, Lehre und Handwerk sein - national und international. In unmittelbarer räumlicher Nähe zum Humboldt Forum und zur Museumsinsel setzt der Bund mit diesem Projekt einen kulturellen Schwerpunkt in der Bundeshauptstadt, welcher dem historischen Vorbild verpflichtet dem gesamten Bauen gewidmet wird.
Die Wiedererrichtung des Gebäudes der Bauakademie in Berlin wurde 2017 durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen. Im gleichen Jahr diskutierten Bürger in drei öffentlichen Foren über die Ausrichtung der Bauakademie. Es folgte ein international ausgeschriebener Programmwettbewerb, an dem sich insgesamt 78 Wettbewerbsteams beteiligten. Im Ergebnis wurden fünf gleichwertige Preise und fünf Anerkennungen für Programm- und Nutzungskonzepte ausgesprochen.
2019 wurde die Bundesstiftung Bauakademie gegründet mit dem Ziel, die Bauakademie zu bauen, zu betreiben und zusammen mit Kooperationspartnern eine Plattform zu bilden, welche die gesellschaftliche, technische und kulturelle Innovationskraft des Bauens stärken soll. Als erster Direktor führt Prof. Dr.-Ing. Guido Spars heute die Geschicke der Bauakademie. Ziel seines Teams ist eine „Akademie der Akademien“ zu schaffen und neue Impulse im Bauwesen zu setzen. Dazu wird derzeit das Nutzungs- und Raumprogramm entwickelt. Besondere Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen nachhaltiges Planen und Bauen, Digitalisierung, Innovationen und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.
Die historische Berliner Bauakademie - die in den 1830er-Jahren nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel entstand - war im Krieg stark zerstört und 1962 im Zuge der Hauptstadtplanungen der DDR abgerissen worden.
In unmittelbarer räumlicher Nähe zum Humboldt Forum und zur Museumsinsel setzt der Bund mit diesem Projekt einen kulturellen Schwerpunkt in der Bundeshauptstadt. Die Bauakademie ist dem historischem Vorbild verpflichtet und wird sich dem ganzheitlichen Bauen sowie der gesamten Wertschöpfungskette Bau widmen.