Nachhaltiges Bauen

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Bauen

Das nachhaltige Bauen ist ein zentraler Baustein in der Strategie der Bundesregierung zur nachhaltigen Entwicklung.

Nachhaltiges Handeln ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die die Beachtung der planetaren Grenzen zur Grundlage von Entscheidungen macht, aber auch Verteilungs- und Generationengerechtigkeit adressiert. Dabei stellt das Bauwesen mit der Inanspruchnahme von Ressourcen und Erzeugung von Emissionen einen wesentlichen Ansatzpunkt dar.

Deutschland hat sich daher ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2045 soll der Gebäudebestand klimaneutral sein. Um diese Herausforderung zu meistern, sind alle Akteure des Bauens gefragt. Gleichzeitig ist klimaschonendes Bauen nicht die einzige Anforderung des nachhaltigen Bauens. Die Anforderungen an nachhaltiges Bauen umfassen die Energieeffizienz und Klimaneutralität, Erhalt der Biodiversität, die Ressourcenschonung und Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen, die Reduzierung des Flächenverbrauchs, die nachhaltige Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen einschließlich der Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette sowie die Sicherung von Gesundheit und Komfort von Nutzern. All diese Anforderungen müssen ressort- und sektorübergreifend angegangen werden.

Diese Anforderungen spiegeln die unterschiedlichen Interessenslagen der am Bau Beteiligten und der Gesellschaft wider. Für Bauherrinnen und Bauherren sind vordergründig ein kostengünstiger Bau, später jedoch die Betriebs- und Instandhaltungskosten von Bedeutung. Für die unmittelbar Nutzenden sind der Komfort und die Funktionalität wesentliche Faktoren, für die Gesellschaft die Inanspruchnahme von Ressourcen und die Reduktion negativer Umweltwirkungen.

Kerngedanke des Nachhaltigen Bauens ist es, diese unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen und die an Gebäude gestellten, vielschichtigen und komplexen Anforderungen bestmöglich zu erfüllen. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Anforderungen und unterschiedlichen Perspektiven entstehen qualitätvolle Gebäude, die gerne genutzt und wertgeschätzt werden, lange Bestand haben und auf diese Weise wertstabil und zukunftssicher sind.

Die Umsetzung der Anforderungen des Nachhaltigen Bauens setzt die Nutzung geeigneter Methoden, Daten, Regeln und Werkzeugen voraus, mit denen die Erfüllung der Anforderung nachgewiesen und kommuniziert werden kann. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelt und pflegt im Auftrag des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die Grundlagen und stellt der Wertschöpfungskette Bau alle hierfür erforderlichen Instrumente und Daten zur Verfügung, u.a. das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) und die Plattform www.oekobaudat.de als Datenbasis für Gebäudeökobilanzierung.

Alle Erkenntnisse, Instrumenten und Aktivitäten des BMWSB im Themenbereich Nachhaltiges Bauen werden über das Informationsportal www.nachhaltigesbauen.de öffentlich und kostenfrei verbreitet.