Am 22. und 23. August 2024 besuchte die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland. Im Fokus der Reise standen innovative Bauprojekte, die Fortschritte im Bereich der Digitalisierung sowie Fördermaßnahmen zur Verbesserung kommunaler Einrichtungen.

Rheinland-Pfalz

Besichtigung eines in Holz-Hybrid-Bauweise errichteten Wohnparks

Bundesministerin Klara Geywitz bei ihrer Besichtigung des Wohnparks Bundesministerin Klara Geywitz bei ihrer Besichtigung des Wohnparks (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Henning Schacht

Die erste Station führte Ministerin Geywitz nach Weißenthurm, wo sie den neu errichteten Wohnpark Nette besichtigte. Dieses Hochhaus steht exemplarisch für die Zukunft des Wohnungsbaus, indem es serielle Bauweise mit Klimafreundlichkeit vereint. In nur wenigen Wochen entstanden auf einer Bruttogeschossfläche von 4.193 Quadratmetern insgesamt 54 moderne Ein- bis Dreizimmerwohnungen auf neun Stockwerken. Das von der Firma Gropyus errichtete Gebäude mit 54 Wohnungen zeigt, welches Potenzial moderne Fertigungstechniken und digitalisierte Bauprozesse bieten. Ministerin Geywitz zeigte sich beeindruckt von der kurzen Bauzeit und der nachhaltigen Bauweise: "Serielles Bauen ist eine Möglichkeit, schnell und effizient neuen Wohnraum zu schaffen. Das hier entstandene Gebäude zeigt eindrucksvoll, dass dabei ansprechende und vielseitige Architektur möglich ist."

Besichtigung der Schwimmteichanlage Linderhohl

Anschließend besuchte die Ministerin das Naturschwimmbad Linderhohl in Höhr-Grenzhausen. Dieses einzigartige Schwimmbad mit biologischer Wasseraufbereitung in der Region nördliches Rheinland-Pfalz wurde 2022 nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet. Die Sanierung, die im Rahmen des Bundesprogramms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" mit 850.000 Euro gefördert wurde, hat das Schwimmbad auf den neuesten Stand gebracht. Besonders hervorzuheben sind die barrierefreien Schwimmbereiche sowie die zwei separaten Becken für Nichtschwimmer und Kinder. Die Anlage kann damit nun auch von den örtlichen Schulen für die Schwimmausbildung genutzt werden. Durch die Wiedereröffnung wurde ein wichtiger Begegnungsort für die Menschen der Region geschaffen.

Bundesministerin Klara Geywitz bei der Besichtigung der Schwimmteichanlage auf einem Steg Bundesministerin Klara Geywitz bei der Besichtigung der Schwimmteichanlage auf einem Steg (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Henning Schacht

Besichtigung der Stadthäuser Castelnau Mattheis

Bundesbauministerin Klara Geywitz besichtigt Stadthäuser Castelnau Mattheis (modulares und serielles Bauen/ Holzbau) Bundesbauministerin Klara Geywitz besichtigt Stadthäuser Castelnau Mattheis (modulares und serielles Bauen/ Holzbau) (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Henning Schacht

In Trier besuchte Bundesbauministerin Klara Geywitz die neuen Stadthäuser am Mattheiser Wald. Die drei modernen Gebäude, die seit 2022 in Holzhybrid-Bauweise entstanden sind, bieten insgesamt 60 öffentlich geförderte Wohneinheiten. Diese wurden nach höchsten klimagerechten Standards errichtet, darunter die Energieeffizienzklasse EH40, eine Photovoltaikanlage auf den Dächern und eine umweltfreundliche Luftwärmepumpe. Ministerin Geywitz zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Wohnungsgrundrisse, die auf die Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen und Haushaltsgrößen zugeschnitten sind. Die Kombination aus modularer und serieller Bauweise hat dieses zukunftsweisende Projekt effizient und nachhaltig realisiert. "Die Idee ist, den Vertragspartnern mehr Spielräume für innovatives Planen und Bauen zu eröffnen. So können Innovationen und individuelle Lösungen einen großen Beitrag für das bedarfsgerechte und kostengünstigere Bauen leisten", betonte Klara Geywitz.

Information über den digitalen Bauantrag in Trier

Abschließend informierte sich die Ministerin im Trierer Rathaus über die dortigen Praxiserfahrungen mit dem digitalen Bauantrag, der seit Mai 2024 in der Stadt testweise im Einsatz ist. Der digitale Bauantrag ist in vielen Bundesländern bereits eingeführt oder befindet sich in der Pilotphase. Der Bund unterstützt die Einführung finanziell. Künftig soll es möglich sein, Bauanträge online abzuwickeln, was nicht nur den Papierverbrauch reduziert, sondern auch die Bearbeitungszeiten verkürzt. Alle beteiligten Ämter können gleichzeitig an der digitalen Akte arbeiten, was den gesamten Prozess beschleunigt und transparenter macht.

Rheinland-Pfalz und Saarland

Symbolische Fördercheckübergabe für das Transformationscluster Holzbau in Trier

Am zweiten Tag Ihrer Reise fand in Trier eine symbolische Fördercheckübergabe für das Transformationscluster Holzbau statt. Das "Transformationscluster Bau-Region Trier" zielt darauf ab, den Einsatz nachwachsender Rohstoffe im Bauwesen deutschlandweit zu fördern und somit einen entscheidenden Beitrag zur Klimawende und Ressourcenschonung zu leisten. Die Bundesbauministerin überreichte vor Ort einen symbolischen Fördercheck über insgesamt 1,3 Millionen Euro, bereitgestellt durch den Bund und das Land Rheinland-Pfalz. Mit dieser Förderung wird der innovative Ansatz der Holzbauinitiative gestärkt, der insbesondere den Einsatz von Holz in Bau- und Sanierungsvorhaben in den Fokus rückt. Im Rahmen des Besuchs erhielt die Ministerin einen umfassenden Überblick über die geplanten Projekte und deren potenzielle Auswirkungen auf die Baubranche. "In den deutschen Wäldern und im Holzbau schlummert riesiges Potenzial, das wir erschließen wollen", so die Ministerin.

Bundesbauministerin Klara Geywitz übergibt einen Förderscheck in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Bundesbauministerin Klara Geywitz übergibt einen Förderscheck in Höhe von 1,3 Millionen Euro. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Henning Schacht

Besuch des Neubauprojekts für studentisches Wohnen an der Universität des Saarlandes

Bundesministerin Klara Geywitz mit einer VR-Brille Bundesministerin Klara Geywitz mit einer VR-Brille (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Henning Schacht

Anschließend besuchte die Bundesbauministerin die Universität des Saarlandes in Saarbrücken, um sich über ein innovatives Wohnbauprojekt für Studierende zu informieren. Im Zuge des sozialen Wohnungsbaus fördert die Bundesregierung mit einer Rekordsumme von 21,65 Milliarden Euro den Neubau und die Modernisierung von Wohnraum für junge Menschen. In Saarbrücken entstehen durch die Wohnungsbaugesellschaft Saarland (Woge) 234 moderne Wohneinheiten für Studierende. Vor Ort konnte die Ministerin den Baufortschritt begutachten. Zusätzlich ermöglichte eine Mixed-Reality-Technologie eine virtuelle Besichtigung eines weiteren nachhaltigen und energieeffizienten Bauprojekts der ART-KA, das den Neubau von vier Studentenhäusern in Holz-Hybridbauweise umfasst. Diese Initiative unterstreicht das Engagement des Bundes, zukunftsorientiertes und ressourcenschonendes Bauen auch im Bereich des studentischen Wohnens zu fördern.

Blick auf einen Plan, mit der Einzeichnung von neuen Wohngebäuden für Studierende Blick auf einen Plan, mit der Einzeichnung von neuen Wohngebäuden für Studierende (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMWSB / Henning Schacht

Start der kommunalen Wärmeplanung in Ludwigshafen

Den Abschluss der Reise bildete der Besuch in Ludwigshafen, wo die Ministerin den Start der kommunalen Wärmeplanung begleitete. Die Stadt Ludwigshafen befindet sich mit der abgeschlossenen Bestandsanalyse und der beginnenden Potenzialanalyse bereits mitten im Prozess der kommunalen Wärmeplanung. Die Bundesbauministerin betonte die Bedeutung dieses Prozesses für die Dekarbonisierung und den Ausbau der Fernwärme, welche bis 2045 mindestens 50 Prozent der Haushalte versorgen soll. Ein Schlüssel dafür wird die Nutzung industrieller Abwärme sein, ergänzt durch quartiersbezogene und dezentrale Lösungen. Beim Besuch des Fernheizkraftwerks der Technischen Werke Ludwigshafen AG verdeutlichte die Ministerin, dass diese Maßnahmen nicht nur die Klimaneutralität, sondern auch die soziale Gerechtigkeit und Bezahlbarkeit der Wärmeversorgung in der Stadt sichern sollen.