Rede zum Tag der Städtebauförderung: Eröffnung des Bürgerparks in Rostock-Toitenwinkel am 14.05.2022

Typ: Rede , Datum: 14.05.2022

  • Ort

    Rostock-Toitenwinkel

  • Rednerin oder Redner

    Bundesbauministerin Klara Geywitz

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Minister Pegel,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Madsen, und vor allem

sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Rostock-Toitenwinkel! 

Heute ist der Tag der Städtebauförderung. An diesem Tag werden jedes Jahr besondere Projekte vorgestellt, durch die Städte und Quartiere in Deutschland schöner, lebenswerter und besser gemacht wurden. Hierfür finden heute über 500 Veranstaltungen statt – von Stralsund bis Stuttgart und von Koblenz bis Cottbus.

Ich bin dabei heute bewusst nach Rostock-Toitenwinkel gekommen. Denn: Mit dem neu gegründeten Bundesbauministerium setze ich mich natürlich dafür ein, dass möglichst schnell genügend bezahlbare Wohnungen geschaffen werden. 

Gleichzeitig ist es mir sehr wichtig, wie die Städte und Quartiere - um die Wohnhäuser herum – für die Zukunft gestaltet sind. 

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Öffentliche Raum. 

Hierzu zählen Straßen, Plätze und Wege, Spielplätze und Sportanlagen, wie auch Bildungs-, Sozial- und Kulturbauten, die allen zugänglich sind - oder eben ein so besonders großartiger Ort wie der neue Bürgerpark in Rostock-Toitenwinkel, den wir heute hier offiziell einweihen können.  

Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger haben mit Ihrer engagierten Beteiligung dazu beigetragen, dass dieser neue Bürgerpark entstanden ist. 

Sie haben eine neue belebte Mitte geschaffen, einen Park für Aktivitäten aller Bürgerinnen und Bürger, einen Ort, an dem man sich gerne trifft und aufhält.

Wir brauchen überall in Deutschland in unseren Städten mehr solche Öffentlichen Räume, die drei entscheidende Aspekte miteinander verbinden:

1. Zusammenhalt:
Seit einigen Jahren gibt es immer wieder aufgeheizte öffentliche Debatten über eine Spaltung unserer Gesellschaft. Dies liegt vor allem daran, dass – insbesondere in den digitalen Netzwerken - die spaltenden Stimmen sehr viel Aufmerksamkeit erhalten. Dabei sind es gar nicht so besonders viele. Sie sind nur besonders laut. Die allermeisten Menschen hingegen, wollen friedlich und freundlich mit ihren Mitmenschen zusammenleben. Hierfür braucht es jedoch Öffentliche Räume, in den wir zusammenkommen und uns als Gemeinschaft erleben können. Diese Öffentlichen Räume dürfen keineswegs vernachlässigt sein, sondern können nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Sie sollten sauber und gepflegt sein, leicht zugänglich und ansprechend für Menschen aller Altersgruppen. Eben so, wie der Bürgerpark in Rostock-Toitenwinkel.

 Dies verbindet sich gut mit dem zweiten der drei entscheidenden Aspekte des Öffentlichen Raumes, die sich hier beispielhaft zeigen.

2. Dem Klimaschutz –
einer der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit:
Als Bundesbauministerin setze ich mich beispielsweise für die energetische Modernisierung von Gebäuden und nachhaltige Baustoffe ein.
Darüber hinaus müssen wir auch unsere ganze Stadtplanung viel klimafreundlicher gestalten.
Und das heißt vor allem auch: Wir brauchen mehr grüne Öffentliche Räume –
mit möglichst wenig versiegelten Flächen, die zunehmende Starkregen-Fälle wie im letzten Jahr besser aufnehmen können,
und mit möglichst vielen Bäumen, die für frischere Luft sorgen und in den heißer werdenden Sommern Schatten spenden.
Auch deshalb sind solche Orte wie der Bürgerpark so wichtig.

 Somit wären wir beim dritten und letzten Aspekt.  

3. Ein bisschen Stolz:
Ob man in einem kleinen Dorf lebt oder in einer Metropole, am Stadtrand oder im Zentrum, in einem Altbauviertel oder in einer Neubau-Siedlung – Wenn sich die Menschen mit ihrem Wohnort identifizieren und sich für ihn engagieren, dann kann überall der Öffentliche Raum verbessert werden. Dies wiederum kann auch das Image des eigenen Wohnorts weit über seine Grenzen hinaus stärken. Mit dem Bürgerpark Rostock-Toitenwinkel, der auch durch aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstanden ist, ist dies in herausragender Weise gelungen. Und darauf können Sie zu Recht stolz sein.

Zum Schluss will ich es noch einmal ganz deutlich sagen, denn es ist mir sehr wichtig:

Der Öffentliche Raum ist nicht nur Ort, sondern auch ein Symbol. 

Ein Symbol dafür, wie wir unsere Gesellschaft insgesamt gestalten wollen. 

Den Straßen und Plätzen in unseren Städten und Quartieren sollte man ansehen, dass wir uns um sie kümmern.

Und sie sollten so einladend sein, dass die unterschiedlichsten Menschen hier gerne zusammenkommen – barrierefrei und mit viel Grün.

Hierfür werde ich mich -  neben der Schaffung von genügend Wohnungen – mit der Städtebauförderung weiter gemeinsam mit den Ländern und Kommunen einsetzen.

Aus der Städtebauförderung haben wir knapp 7,4 Millionen Euro für die Entwicklung des Stadtteils Toitenwinkel bereitgestellt. Die Kosten für den Bürgerpark in Höhe von 1,6 Millionen Euro haben sich der Bund, das Land und die Hansestadt Rostock geteilt. Nicht nur der Park wurde mit Mitteln der Städtebauförderung gestaltet, sondern auch die Modernisierung von Schulen, Sporthallen und der Neubau des Stadtteil- und Begegnungszentrums "T’winkelhus".

Bundesweit stehen für die Städtebauförderung in diesem Jahr 790 Millionen Euro bereit.

Dies kann jedoch nur Früchte tragen, wenn alle mitwirken: Länder, Kommunen sowie nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger selbst – so, wie hier beim Bürgerpark. Hierfür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei, diesen schönen neuen Öffentlichen Raum mit Leben zu erfüllen.