Baupotential smart ermitteln – Grundstücke für den Wohnungsbau digital erfassen
Pressemitteilung 16.12.2024
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) starten "Modellprojekt Baupotentialregister" – Förderbescheide für Bad Nauheim, Bonn, Bremen, Heilbronn, Köln, Münster, Nürnberg und den Landkreis Kleve
In vielen Stadtteilen gibt es Potentiale für zusätzlichen Wohnraum: ob Baulücken oder für eine Nachverdichtung geeignete Flächen, die bisher noch nicht für Wohnbebauung genutzt wurden, oder größere Brachflächen. Sie alle können Optionen bieten für ein zukünftiges, neues Zuhause. Jedoch ist die Ermittlung solcher Flächen bisher meist ein kleinteiliger und aufwändiger Prozess. Einige Länder und Regionen stellen daher den Kommunen entsprechende digitale Angebote zur Registererstellung zur Verfügung. Die Erfassung und Bewertung von Baupotentialen mittels KI- und Fernerkundungsmethoden stellt einen weiteren wichtigen Baustein für eine effektive Stadtentwicklung und Wohnraumförderung dar.
Um diese Entwicklung gerade im Bereich der dringend benötigten Wohnraumflächen zu unterstützen, soll durch das "Modellprojekt Baupotentialregister" erprobt werden, ob und wie durch die Verwendung KI-gestützter oder mit Hilfe automatisierter Erhebungsverfahren gewonnener Daten die Erstellung und Pflege von Baupotentialregistern erleichtert werden kann. Zahlreiche Städte und Gemeinden verfügen bereits über Grundlagenerhebungen, ein Monitoring zu ausgewiesenen Wohnungsbauflächen und Innenentwicklungspotentialen oder über Baulückenkataster. Digitale Baupotentialregister knüpfen daran an. Ziel ist es, Informationen zu bebaubaren Grundstücken in einer digitalen Plattform für den Wohnungsbau zusammenzuführen und weitgehend automatisiert zu aktualisieren: Hierzu zählen beispielsweise die Erschließungssituation und Angaben zur maximal möglichen Bebauung, etwa aufgrund von Festsetzungen aus Bebauungsplänen oder der umgebenden Bebauung.
Der Förderaufruf für das Modellprojekt erfolgte im Sommer 2024 und richtete sich an Kommunen und Landkreise mit erhöhtem Wohnraumbedarf bzw. angespannten Wohnungsmärkten. Insgesamt 19 Kommunen hatten daraufhin ihr Interesse bekundet, acht von ihnen wurden anschließend durch ein fachliches Auswahlgremium ausgewählt und haben heute ihren Förderbescheid erhalten. Die Kommunen sind Bad Nauheim, Bonn, Bremen, Heilbronn, Köln, Münster, Nürnberg und der Landkreis Kleve. Für das Jahr 2025 ist eine Fördersumme von insgesamt knapp 2.000.000 Euro vorgesehen.
Dazu Sören Bartol, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: "Ich freue mich, dass wir die Kommunen in enger Zusammenarbeit mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages in dem sehr spezialisierten Bereich der Erstellung von Baupotentialkatastern unterstützen können. So können die fortgeschrittenen Entwicklungen der vergangenen Jahre weiter vorangebracht werden. Durch das Programm können nun die Modellprojektstädte mit sehr vielversprechenden, aber zugleich unterschiedlichen Herangehensweisen gefördert werden. Dabei werden die Projekte in besonderem Maße darauf ausgerichtet, dass später möglichst viele andere Kommunen von den Ergebnissen profitieren können."