Bundesbauministerium unterstützt Modellprojekt im früheren Haus der Statistik in Berlin mit 3,27 Millionen Euro

Typ: Pressemitteilung , Datum: 20.10.2023

Durch Instandsetzung des Bestandes und Neubau entsteht Raum für rund 300 bezahlbare Wohnungen, Kunst, Kultur, Soziales und Bildung.

Berlins Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt hat heute von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Elisabeth Kaiser, einen Zuwendungsbescheid über eine Bundesförderung in Höhe von 3,27 Millionen Euro für das Haus der Statistik entgegengenommen. Das Land Berlin ergänzt diese Förderung noch mit 1,63 Millionen Euro Landesmitteln und verwendet das Geld für das Projekt "Kuratierte Erdgeschossflächen im Haus der Statistik".

Das Haus der Statistik in Berlin. Z. Zt. Leerstand mit ca. 45.000 qm. Das Haus der Statistik in Berlin. Z. Zt. Leerstand mit ca. 45.000 qm. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: AdobeStock - Haik

Durch Instandsetzung des Bestandes und Neubau von ca. 65.000 m² entsteht am und im Haus der Statistik Raum für rund 300 bezahlbare Wohnungen, Kunst, Kultur, Soziales und Bildung. Außerdem entsteht ein neues Rathaus für den Bezirk Mitte mit weiteren kommunalen Verwaltungsnutzungen. Den Erdgeschossen wird dabei eine besondere Rolle zugeschrieben: diese sollen vielfältige, bezahlbare, flexible Raumangebote als offene Schnittstellen zwischen Innen und Außen bieten.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Kaiser sagte: "Die vielen Initiativen und Projekte im Haus der Statistik tragen ganz wesentlich zur Weiterentwicklung der Berliner Mitte bei. Der Bund unterstützt die modellhafte Entwicklung, die eine breite Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Kunst, Bildung und Kultur ermöglicht. Das Haus der Statistik ist nicht nur national ein viel beachtetes Modellprojekt, es erfährt auch internationale Aufmerksamkeit aufgrund seiner nutzergetragenen und kooperativen Ausrichtung. Gleichzeitig wird hier in den Gebäudebestand investiert und damit das nachhaltige Bauen und Umbauen gestärkt. Das Bundesprogramm 'Nationale Projekte des Städtebaus' leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die Innenstädte an neue Herausforderungen wie den Klimaschutz und an die Bedürfnisse ihrer Bewohnerinnen und Bewohner anzupassen."

Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt sagte dazu: "Ich danke dem Bundesministerium für die Förderung. Es ist neben der finanziellen Unterstützung auch ein Zeichen der Wertschätzung für das gemeinwohlorientierte Modellprojekt am Alexanderplatz. Den Erdgeschossbereichen kommt bei der Entwicklung eine zentrale Rolle zu: Sie sind die Visitenkarte eines Gebäudes, hier schaffen wir Urbanität und städtisches Leben. Wir werden gemeinsam mit unseren Partnern im Bezirksamt Mitte, der Berliner Immobilienmanagement BIM, der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) und unserem zivilen Partner der ZUsammenKUNFT Berlin eG Impulse für eine neue Form der kooperativen Stadtentwicklung setzen."

Von Seiten des Bundes wird diese Förderung aus dem Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" zur Verfügung gestellt. Seit 2014 unterstützt das Bundesbauministerium damit herausragende Projekte des Städtebaus und der Baukultur. Es flankiert die Bund-Länder-Städtebauförderung, indem es national und international wahrnehmbare lokale Projekte als Aushängeschilder des Städtebaus in Deutschland und als Vorbilder eines nachhaltigen und qualitätsvollen Städtebaus auf die nationale Bühne hebt. Von 2014 bis 2022 wurden insgesamt 211 Projekte aus ganz Deutschland in das Programm aufgenommen, dafür standen Bundesmittel in Höhe von insgesamt 671 Millionen Euro zur Verfügung.

Um das geplante Miteinander des zukünftigen Quartiers prozessual zu erproben, wurden bereits in der Planungsphase sogenannte Pioniernutzungen eingeführt. Gegenstand des geförderten Nationalen Projektes ist die dauerhafte Überführung dieser gemeinwohlorientierten Nutzungen durch Herrichtung ausgewählter Bestandsflächen im Erdgeschoss, sowie den Anbau zusätzlicher Erdgeschossflächen an den Bestand.

Von Beginn an ist die gemeinwohlorientierte Entwicklung des Projekts ein offener und kollaborativer Prozess. Seit Anfang 2016 finden öffentliche Vernetzungstreffen für an der Entwicklung des Hauses der Statistik interessierte Menschen statt. Erste Anlaufstelle rund um die Entwicklung des Areals ist seit September 2018 die Werkstatt Haus der Statistik vor Ort. Hier finden vielfältige Formate der Mitwirkung statt: von niedrigschwelligen Informationsangeboten, bis hin zu offenen Plantischen, Themenabenden und Quartierslaboren, in denen sich Interessierte aktiv in die laufende Quartiersentwicklung einbringen können. Hier kommen Planende, die Nachbarschaft und Interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen.