Bundespreis Stadtgrün: Gewinner zeigen Vielfalt von Ideen und Möglichkeiten zur Begrünung der Städte auf
Pressemitteilung 14.09.2022
Heute präsentierte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen die Gewinner des Bundespreises Stadtgrün 2022. Die diesjährige Auslobung stand unter dem Motto "Klimaanpassung und Lebensqualität". Eine unabhängige, interdisziplinäre Jury unter dem Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Cansel Kiziltepe hatte am 22. Juni 2022 die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Die Preisverleihung findet im Rahmen des 15. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Berlin statt.
Anfang Mai hatte das Nominierungsgremium aus den 85 Einreichungen 20 Wettbewerbsbeiträge nominiert. Auf der Grundlage dieser Nominierungsliste wurden fünf Preise und vier Anerkennungen vergeben.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: "Grüne Städte helfen uns, heiße Sommer wie diesen besser zu überstehen. Zum einen tragen sie dazu bei, das Klima zu schützen, zum anderen sorgen sie für Erfrischung und saubere Luft. Mit dem Preis Stadtgrün wollen wir Aufmerksamkeit auf die Projekte lenken, die schon heute für weniger CO2 in den urbanen Räumen und für mehr Lebensqualität sorgen. Mit unserer G7-Veranstaltung zu resilienten Städten sorgen wir dafür, dass dieses Thema erstmals ein fester Bestandteil der G7-Beratungen wird."
Die Preise sind mit je 15.000 Euro dotiert.
Die Gewinner sind:
Aachen – Suermondt-Park: Das "Grüne Herz" des Quartiers
Im stark verdichteten und sozial benachteiligten Aachener Suermondtviertel konnten mehrere voneinander getrennte Grünanlagen durch den Abriss eines leerstehenden Gewerbebaus zusammengeführt werden. So entstand für die Bewohnerinnen und Bewohner ein neuer Quartierspark mit Versickerungspotential und Kühlfunktion.
Bad Saulgau – Umwandlung von Einheitsgrün in artenreiches Grün
In der Kernstadt und in allen dreizehn Ortsteilen wandelt Bad Saulgau bereits seit den 90er Jahren Einheitsgrün in artenreiches Grün um, trifft Festsetzungen für Dach- und Fassadenbegrünungen in Bebauungsplänen und entsiegelt öffentliche Flächen im Straßenraum. Insgesamt umfassen die an den Klimawandel angepassten Flächen 100 Hektar.
Leipzig – Renaturierung "Rietzschke-Aue Sellerhausen" in Leipzig
Entlang des Bachlaufs "Östliche Rietzschke" hat die Stadt Leipzig aufgrund immer wieder auftretender Überflutungen eine Aue als öffentlichen Park angelegt. Die Renaturierungsmaßnahmen ermöglichen unterschiedliche Nutzungen und bilden verschiedene Habitate.
Mannheim – Taylor Park - Verbindungen schaffen und städtebauliche Neuordnung
Bei der Umgestaltung eines ehemaligen Militärgeländes in ein Gewerbegebiet wurde ein qualitativ hochwertiger neuer Freiraum mit gut gestalteten Bewegungs- und Aufenthaltsflächen geschaffen, der Teil einer gesamtstädtischen Grünachse ist. Die großflächige Entsiegelung und ein ausgeklügeltes Regenwasserkonzept leisten einen wichtigen Betrag zur Klimaanpassung.
Tirschenreuth (Oberpfalz) – Stadt am Wasser – der blaue Ring
Als Teil des Stadtumbaukonzeptes hat die Stadtverwaltung einen bestehenden Grüngürtel sowie Wasserläufe und Seen aufgewertet. Ziel ist es, einen Ring aus zusammenhängenden Wasserflächen zu schaffen. Die neuen öffentlichen Wasser-und Grünflächen nehmen überschüssige Regenmengen auf und sorgen für Abkühlung und neue Habitate.
Die Anerkennungen sind mit je 5.000 Euro dotiert.
Die Gewinner sind:
- Berlin – KlimaKiez Badstraße
- Deggendorf – Klimaangepasste Umgestaltung des Friedhofes
- Frankenberg (Sachsen) – Mühlbachtal
- Pulheim – Nordpark
Die Jury würdigte die herausragenden Leistungen der Städte und Gemeinden in der Freiraumentwicklung. Bewertungskriterien waren der Beitrag zur Klimaanpassung, der Mehrwert für die Lebensqualität, die Gestaltung, der Planungs- und Umsetzungsprozess, die Zusammenarbeit und Einbindung der Akteure sowie Kreativität und Innovation.
Der Bundespreis Stadtgrün ist ein wichtiger Baustein in der Umsetzung des Weißbuchs Stadtgrün. Er wird vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Landkreistag unterstützt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).