Sozialen Wohnungsbau weiterdenken
Meldung 25.11.2024
Das BMWSB führte die dritte Transformationswerkstatt durch - zentrales Thema diesmal: Der soziale Wohnungsbau
Von einer Empore wird in den Raum fotografiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sitzen im Halbkreis. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Leon Lenk
Das BMWSB hat die Reihe der Transformationswerkstätten weitergeführt. Thema der dritten Werkstatt-Gespräche am 19. November 2024 war: "Sozialen Wohnungsbau weiterdenken". Gemeinsam mit über 80 Expertinnen und Experten aus Politik, Bau- und Wohnungswirtschaft, Architektur- und Planungsbranche, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wurde in verschiedenen Workshop-Runden u.a. darüber diskutiert, wie sozialer Wohnungsbau und Städtebauförderung in Zukunft noch besser miteinander kombiniert werden können. Auch die Frage, welche Chancen der serielle und modulare Wohnungsbau für die Schaffung guter und bezahlbarer Wohnung bietet, wurde erörtert. Außerdem wurde mit Blick auf die Vereinsamung, soziale Isolation und eine alternde Gesellschaft herausgearbeitet, wie generationsübergreifende Wohnbauprojekte bezahlbar ausgestaltet sein können und wie effizient Grundrisse größtmögliche Lebensqualität bieten.
"Der soziale Wohnungsbau wurde über Jahre sträflich vernachlässigt. Das haben wir geändert"
, betonte Klara Geywitz. Bis 2027 investiert der Bund rund 20 Milliarden Euro in Wohnraum für Menschen mit wenig und mittlerem Einkommen. Im Vergleich zum Jahr 2021 wurden die Bundesmittel in 2024 mehr als verdreifacht. Die Bundesländer geben ihrerseits erfahrungsgemäß nochmal mindestens den gleichen Betrag obendrauf. Und die Rekordinvestitionen zeigen bereits Wirkung. "Aufgrund unserer hohen Förderung lässt sich in einigen Bundesländern bereits eine Trendumkehr hin zu wieder mehr Sozialwohnungen beobachten. Die soziale Wohnraumförderung ist ein Stabilitätsanker und Jobmotor für die gesamte Bau- und Wohnungswirtschaft in Deutschland"
, so die Bauministerin.
Aus den Workshop-Diskussionen konnten drei wesentliche Ausprägungen bzw. Auswirkungen des sozialen Wohnungsbaus herausgearbeitet werden:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sitzen in Kleingruppen zusammen und erarbeiten ihr Thema. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Leon Lenk
Politische Dimension
In den vergangenen Jahrzehnten nahm der Bestand an sozialem Wohnraum in Deutschland kontinuierlich von über drei Millionen auf etwa eine Million Wohnungen ab. Währenddessen sind gerade in Ballungsräumen die Mieten stark angestiegen. Deshalb hat die Bundesregierung seit 2022 die Fördermittel deutlich erhöht, um wieder mehr Investitionen in den sozialen Wohnungsbau anzuregen. Die Länder erhöhen mit steigenden Bundesmitteln auch ihre Landesmittel.
Ökonomische Dimension
Der soziale Wohnungsbau erweist sich als Stabilitätsanker im Wohnungsbau im aktuell schwierigen Marktumfeld. Neben der Frage, wie viele Wohneinheiten gebaut werden, geht es auch darum, was, wie und wo gebaut wird, um die individuellen Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllen zu können. Gleichzeitig müssen die Baukosten wieder sinken und die Grundrisse an eine einerseits alternde, andererseits im Zusammenleben experimentierfreudigere Gesellschaft angepasst werden.
Gesellschaftliche Dimension
So unterschiedlich die Förderkulissen in den Ländern sind, so vielfältig sind auch die Projekte, die damit gefördert werden können, was das Programm "Junges Wohnen" beispielhaft zeigt. Je klimafreundlicher und innovativer heute gebaut wird, desto günstiger kann das Wohnen zukünftig werden. In Verbindung mit der Städtebauförderung können so lebenswerte Wohnquartiere der Zukunft entstehen.
Ein Teilnehmer stellt die Ergebnisse einer Gruppenarbeit dem Plenum vor. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Leon Lenk