Urbane Liga: Bündnis junger Stadtmacherinnen und Stadtmacher

Typ: Meldung , Datum: 20.06.2024

Junge Stadtmacherinnen und Stadtmacher setzen sich für bestehende Raum- und Flächenressourcen ein

Am 17. Juni 2024 stellten 30 junge Stadtmacherinnen und Stadtmacher der Urbanen Liga im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ihre Vorschläge für eine bessere Nutzung bestehender Räume und Flächen vor.

In ihren bundesweiten Projekten entwickelt die Urbane Liga neue Ansätze für die notwendige klimagerechte Transformation im ländlichen Raum bis hin zu urbanen Quartieren. Es geht vor allem auch darum, wie junge Menschen dabei unterstützt werden können, die notwendigen Veränderungen gemeinsam zu gestalten.

Stade - Ankerplatz Stade - Ankerplatz (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Ankerplatz Stade e.V.

Die Erfahrungen aus Projekten und Initiativen in 27 Städten, fließen in diese Arbeit ein. So wurde z.B. auf dem rund 6000 m² großen Ankerplatz in Stade ein maritimes Dorf aus umgebauten Schiffscontainern errichtet. Dieses soll als Reallabor für den Marktplatz der Zukunft dienen und zeigen, wie Innenstädte und öffentliche Räume wieder stärker Begegnung und Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen können. Jeder Container bietet ein unterschiedliches Angebot: Spiel- und Sportmöglichkeiten, offene Werkstätten, Gastronomie, Urban Gardening, eine Bühne und ein Container, in dem gemeinsam über die Zukunft des Ankerplatzes diskutiert werden kann. So entsteht ein Treffpunkt, der den Austausch und Zusammenhalt in Stade fördert.

Auch die Initiative LU’UM aus Hamburg bringt mit ihren kreativen Ideen für den öffentlichen Raum Menschen zusammen und fördert den Austausch. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Initiierung und Konzeption von Zwischennutzungen, wie dem "Zentrum für Zukunft" in einem leerstehenden Kaufhaus in der Hamburger Innenstadt. Durch LU’UM und andere Akteure wurde das Gebäude aktiviert und der Grundstein für das heutige Modellprojekt JUPITER, ein Raum für kreative Zwischennutzungen der Kreativgesellschaft Hamburg, gelegt.

Diese Beispiele zeigen, dass ein zentrales Anliegen der Urbanen Liga darin besteht, bestehende Raumressourcen zu aktivieren. Viel diskutiert wurde auch über untergenutztes Flächenpotenzial im Einfamilienhausbestand, wenn dort Menschen allein oder nur zu zweit wohnen, auf der anderen Seite aber Wohnraum für Familien fehlt. Die Urbane Liga sieht hier ein großes Potenzial darin, diese Flächenressourcen besser zu nutzen und Anreize zum Umzug zu schaffen.

Die jungen Stadtmacherinnen und Stadtmacher setzen sich für den Erhalt von Gebäuden ein, um Treibhausgasemissionen durch Neubau zu reduzieren. Dazu schlägt die Urbane Liga vor, einen etwaigen Abriss von Bestandsgebäuden in die Lebenszyklusbetrachtung und Nachhaltigkeitszertifizierung von geplanten Bundesbauten einzubeziehen.

Im Rahmen des 17. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik am 17./18. September 2024 in Heidelberg wird die Urbane Liga die Diskussion um klimagerechtes Stadtmachen fortsetzen. Mit Gästen aus Politik und Verwaltung wird diskutiert, wie Bürgerinnen und Bürger und Initiativen in die Erarbeitung und Umsetzung von Klimaanpassungskonzepten eingebunden werden können und wie eine lokale Kreislaufwirtschaft gelingen kann.

Urbane Liga – Plattform junger Stadtmacherinnen und Stadtmacher

Das Bundesbauministerium lädt zweimal jährlich junge Stadtmacherinnen und Stadtmacher ein, um ihre Ideen zur zukünftigen Entwicklung von Städten mit Vertretern des Ministeriums zu diskutieren. Als Netzwerkplattform zielt die Urbane Liga darauf ab, das Mitwirken junger Erwachsener in der Stadtentwicklung zu stärken. Der mittlerweile dritte Jahrgang der Urbanen Liga stellt dieses Netzwerk noch breiter auf.

Die Urbane Liga schafft einen Möglichkeitsraum für junge Menschen, die über ihre Städte diskutieren und diese aktiv mitgestalten. Sie ist ein Projekt des Bundesbauministeriums und Teil der Begleitforschung der Städtebauförderung. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) setzt das Projekt für das BMWSB um. Das Projekt wird unterstützt durch das Büro stadtstattstrand – Kreativer Umgang mit urbanem Raum.