"Wir arbeiten gemeinsam daran, Wohnungslosigkeit in Deutschland zu überwinden."

Typ: Meldung , Datum: 04.06.2024

Nationaler Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit

Am 3. Juni 2024 fand in der Berliner Stadtmission der Auftaktkongress für das Nationale Forum gegen Wohnungslosigkeit statt. Er bildete den Startschuss für die offizielle Umsetzung des am 24. April 2024 vom Bundeskabinett verabschiedeten "Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit" (NAP). Die Bundesregierung hat mit dem NAP einen umfassenden Handlungsleitfaden entwickelt, um die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland zu überwinden. Dieser Plan ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Betroffenenvertretungen. Die Veranstaltung mit insgesamt rund 650 Teilnehmenden, die sowohl vor Ort als auch digital zugeschaltet waren, brachte Vertreterinnen und Vertreter aller schon an der Entstehung des Nationalen Aktionsplans beteiligten Akteursgruppen und weitere Interessierte zusammen.  

Bundesbauministerin Klara Geywitz auf einem Gruppenfoto und in der Hand eine Broschüre zum Thema Wohnungslosigkeit. Quelle: BMWSB / Henning Schacht

Ein gemeinsamer Weg zur Überwindung der Wohnungslosigkeit

Bundesbauministerin Klara Geywitz betont die Bedeutung der Zusammenarbeit auf allen Ebenen: "Wir arbeiten gemeinsam daran, Wohnungslosigkeit in Deutschland zu überwinden. Hierfür bringen wir die kommunale Ebene, die Landesebene und die Bundesebene zusammen und setzen an mehreren Stellen an." Diese koordinierte Anstrengung ist wichtig, um die verschiedenen Herausforderungen und Ursachen der Wohnungslosigkeit effektiv anzugehen.

Schnelle Hilfe und präventive Maßnahmen

Ein wichtiger Bestandteil des NAP ist die Bereitstellung schneller Hilfe, insbesondere durch Notunterkünfte. Klara Geywitz erklärt: "Wir brauchen schnelle Hilfe, z.B. durch Notunterkünfte. Hierfür wollen wir Empfehlungen für bundesweite Standards erarbeiten. Sehr wichtig sind mir dabei die Bedürfnisse von Frauen und von Familien mit Kindern. Kinder gehören nicht in eine Notunterkunft." Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die dringlichsten Bedürfnisse der Betroffenen zu adressieren und sofortige Unterstützung zu bieten.

Prävention durch Wohngeld

Präventive Maßnahmen sind ebenfalls ein zentraler Bestandteil des NAP. Ministerin Geywitz hebt die Bedeutung des Wohngeldes hervor: "Am besten ist es, die eigene Wohnung gar nicht erst zu verlieren. Hier hilft das Wohngeld. Dreimal so viele Menschen bekommen jetzt doppelt so viel. Damit verhindern wir, dass jemand aufgrund von hohen Wohn- und Nebenkosten obdachlos wird." Diese finanzielle Unterstützung soll sicherstellen, dass Menschen gar nicht erst in die Lage kommen, ihre Wohnung zu verlieren.

Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus

Ein weiteres Kernanliegen des NAP ist die Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus. „Ohne Wohnraum ist alles nichts. Wir haben das System des sozialen Wohnungsbaus deshalb wiederbelebt“, sagt Geywitz. "Früher gab es einmal drei Millionen Sozialwohnungen. Heute gibt es nur noch eine Million, weil wir zu lange nicht investiert haben. Das tun wir jetzt." Durch gezielte Investitionen soll der Bestand an Sozialwohnungen deutlich erhöht werden, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken.

Politischer Wille und gemeinsames Handeln

Klara Geywitz betont: "Im Nationalen Forum gegen Wohnungslosigkeit werden wir uns den unterschiedlichen Ursachen, Aspekten und Lösungsansätzen des Problems widmen. Es braucht den politischen Willen auf allen Ebenen, parteiübergreifend und jenseits der Zuständigkeitsdebatte."

Der Nationale Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit stellt einen bedeutenden Schritt dar, um die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland bis 2030 zu überwinden. Durch eine koordinierte Anstrengung aller gesellschaftlichen Kräfte soll dieses Ziel erreicht werden.

Einen Mitschnitt des Auftaktkongresses finden Sie hier.