Gemeinsam aus der Einsamkeit

Typ: Meldung , Datum: 17.06.2024

Bundesweite Aktionswoche vom 17. bis 23. Juni 2024

Die Aktionswoche "Gemeinsam aus der Einsamkeit" findet vom 17. bis 23. Juni 2024 statt. Diese Woche steht im Zeichen der 2023 verabschiedeten Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit, die sich an alle Altersgruppen richtet und Menschen in verschiedenen Lebensphasen unterstützen möchte, um soziale Isolation zu verhindern und zu lindern. Das Ziel dieser Initiative ist es, das soziale Miteinander und die gesellschaftliche Verbundenheit zu stärken.

Einsamkeit in Deutschland – Ein wachsendes Problem

Besonders in größeren Städten, in denen viele Menschen allein leben, wird Einsamkeit zunehmend zu einem ernsthaften Problem. Laut dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) von 2021 gaben etwa 42 Prozent der Menschen in Deutschland an, sich einsam zu fühlen. Anhaltende Einsamkeit kann schwerwiegende negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit sowie auf die soziale Teilhabe haben und somit den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.

Praxisbeispiele zur Überwindung von Einsamkeit

Anlässlich der Aktionswoche stellt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) insgesamt sieben Orte der Begegnung in unseren Städten und Gemeinden vor, an denen sich Menschen zwanglos begegnen und in Gesellschaft eine schöne Zeit erleben können. Bei der Schaffung dieser Orte unterstützt das Bundesbauministerium die Kommunen mit Mitteln der Städtebauförderung, insbesondere des Programms Sozialer Zusammenhalt. Mit den Beispielen wird anschaulich gezeigt, wie das Ministerium dazu beiträgt, Orte gegen die Einsamkeit zu gestalten.

Maßnahmen des Bundesbauministeriums gegen Einsamkeit

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstützt die Strategie gegen Einsamkeit durch verschiedene Maßnahmen im Bereich der Stadtentwicklungspolitik:

Städtebauförderung – Orte der Gemeinschaft schaffen

Seit über 50 Jahren unterstützt der Bund gemeinsam mit den Ländern die Kommunen durch die Städtebauförderung. Diese zielt darauf ab, städtebauliche und soziale Missstände in Gebieten mit besonderem Bedarf zu beseitigen und den sozialen Zusammenhalt in Städten und Gemeinden zu stärken. Öffentliche Plätze werden zu grünen, barrierefreien Oasen für Begegnung, Aufenthalt und Bewegung umgestaltet. Das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ kombiniert städtebauliche Investitionen mit Maßnahmen zur Förderung von Teilhabe und Integration. Ein Quartiersmanagement vor Ort koordiniert diese Angebote und unterstützt die Vernetzung aller lokalen Akteure und der Bewohnerschaft.

Bundesministerin Klara Geywitz: "Nicht nur wie wir in unseren vier Wänden wohnen, hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, auch wo wir wohnen und wie unsere Nachbarschaft gestaltet ist, prägt unseren Alltag. Die Städtebauförderung nimmt seit Jahrzehnten Dorfkerne, Innenstädte und Randgebiete von kleinen, mittleren und großen Städten in den Blick. Bund, Länder und Kommunen engagieren sich für Orte des Miteinanders, bessere klimatische Bedingungen und schlicht schöne Orte zum Verweilen und Ankommen. Besonders durch die Corona-Pandemie haben wir gelernt, wie wichtig diese Orte der Begegnung sind. Die Ulmer Weststadt ist so ein Ort geworden, aber auch viele andere im ganzen Bundesgebiet. Hier gibt es Plätze, Parks und verkehrsberuhigte Straßen, an und in denen Nachbarschaft gelebt wird. Das gilt auch für Stadtteilzentren, Quartiersschulen, Mehrgenerationenhäuser oder Jugendeinrichtungen. Hier können Nachbarschaftshilfen, Freizeit­aktivitäten und generationen­übergreifender Austausch stattfinden. Mit der Städtebauförderung gestalten wir solche Orte gegen die Einsamkeit und für die Gemeinschaft."

Nationaler Aktionsplan gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit

Der Nationale Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit dient als bundesweiter Handlungsleitfaden und bündelt die Anstrengungen aller Ebenen zur Überwindung der Wohnungslosigkeit in Deutschland bis 2030. Bereits jetzt hat dieser Prozess dazu beigetragen, das Thema Wohnungslosigkeit als dringende gesellschaftspolitische Herausforderung stärker in den Fokus zu rücken und die Verantwortlichkeit auf allen Ebenen zu erhöhen.

Bundesministerin Klara Geywitz: "Im Nationalen Forum gegen Wohnungslosigkeit werden wir uns den unterschiedlichen Ursachen, Aspekten und Lösungsansätzen des Problems widmen. Es braucht den politischen Willen auf allen Ebenen, parteiübergreifend und jenseits der Zuständigkeitsdebatte."

Barrieren abbauen und soziale Kontakte erhalten

Mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ fördert das BMWSB Maßnahmen zum Abbau von Barrieren im Wohnbestand. Es richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Alter und Einkommen, und zielt insbesondere darauf ab, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie Familien mit Kindern zu ermöglichen, möglichst lange in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu bleiben und ihre sozialen Kontakte zu pflegen. Fördermittel können für verschiedene Maßnahmen verwendet werden, wie die Anpassung von Sanitärräumen, Raumzuschnitten, Barrieren im Eingangsbereich und Wohnungszugängen sowie für das Wohnumfeld.

Bundesministerin Klara Geywitz: "Im eigenen Zuhause und im vertrauten sozialen Umfeld bleiben zu können, ist für viele Menschen nicht nur ein Herzenswunsch. Das wirkt auch Einsamkeit entgegen, die auf einen Wohnortwechsel folgen kann."

Die Aktionswoche "Gemeinsam aus der Einsamkeit" und die umfassenden Maßnahmen der Bundesregierung und des BMWSB setzen ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen Einsamkeit und soziale Isolation. Durch die Förderung von sozialen Begegnungsräumen, den Abbau von Barrieren und den Einsatz gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit wird ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und zur Verbesserung der Lebensqualität in Deutschland geleistet.