Ökologisch Sanieren, schneller Bauen, und lebenswerte Quartiere gestalten

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Bauen , Datum: 10.03.2023

Bundesministerin Klara Geywitz ist zwei Tage in Nordrhein-Westfalen unterwegs

Bundesministerin Klara Geywitz ist seit gestern unterwegs in Nordrhein-Westfalen, um sich im Dialog mit Unternehmen und Kommunen u.a. über ökologisches Sanieren, schnelleren Wohnungsbau, Recyclingbaustoffe, die Wärmewende und städtebauliche Förderung für lebenswerte Quartiere zu informieren.

Bundesministerin Klara Geywitz schaut von einer Empore in die Fertigungshalle Bundesministerin Klara Geywitz schaut von einer Empore in die Fertigungshalle (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Wolfgang Rudolf

Bei der Firma Schüco in Bielefeld informierte sich Bundesministerin Geywitz über die Produktpalette des Unternehmens: Denn gerade Fenster, Türen und Fassaden haben einen großen Einfluss auf die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes. Dies gilt für den Neubau aber insbesondere auch für das Sanieren von Bestandsgebäuden.

"Unsere Gebäude müssen CO2 einsparen. Mit seriellem Sanieren können wir Impulse zum Erreichen der Klimaschutzziele setzen und Kosten sparen.", so die Bundesbauministerin bei Ihrem Besuch im Fertigungsprozess.

Bei ihrer nächsten Station – der Firma Goldbeck GmbH – sagte Klara Geywitz: "Wir brauchen Wohnraum, der sowohl bezahlbar aber auch klimagerecht und barrierefrei ist. Dafür fördern wir sozialen Wohnungsbau und klimafreundlichen Neubau. Und dafür ist modulares und serielles Bauen eine Lösung, die auch schön aussehen kann."

Das Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck mit Sitz in Bielefeld realisiert europaweit Immobilien in Systembauweise. Dazu wird auf serielle Vorfertigung gesetzt. Serielles Bauen hilft kostengünstig und schneller zu bauen und kann so dazu beitragen, die angespannte Lage im Wohnungsbau zu entspannen.

Ein Haus von außen. Eine Teil mit Holzverkleidung, ein Teil mit Beton. Ein Haus von außen. Eine Teil mit Holzverkleidung, ein Teil mit Beton. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: toconsulting.de

Bezüglich der Verwendung von Recyclingmaterial besuchte Ministerin Geywitz das Betonwerk Büscher in Heek. Unter dem Motto "Zurück für die Zukunft" hat die Firma Büscher ein Haus mit Innenwänden aus 100 Prozent Recyclingmaterial errichtet. "Die Baubranche steht vor einem massiven Umbruch. Sie muss die Dekarbonisierung vorantreiben. Kreislaufwirtschaft im Gebäudebereich und Baustoffrecycling werden dabei immer wichtiger. Gerade deshalb brauchen wir mehr solche innovativen Vorhaben.", äußerte sich Geywitz.

Das Projekt "Zurück für die Zukunft zu einem Qualitätsprodukt durch Kreislaufwirtschaft" wurde 2022 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für den Umweltpreis nominiert.

Anschließend machte die Ministerin u.: Halt beim Blockkraftwerkhersteller 2gEnergy AG ebenfalls in Heek. "Brennstoffbetriebene Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Anlagen) werden auch künftig eine wichtige Rolle im Energiesystem einnehmen, vor allem wenn sie CO2-arme Brennstoffe einsetzen", sagte sie vor Ort. Mit Blick auf die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes ergänzte sie: "Als Bundesbauministerium setzen wir uns dafür ein, dass es unter geänderten Randbedingungen weiterhin Perspektiven für den Einsatz von dezentralen #KWK-Anlagen im Gebäudebereich gibt."

Eine Gruppe steht um eine Luftbildaufnahme. Ministerin Geywitz zeigt auf eine bestimmte Stelle der Luftbildaufnahme Eine Gruppe steht um eine Luftbildaufnahme. Ministerin Geywitz zeigt auf eine bestimmte Stelle der Luftbildaufnahme (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Stadt Duisburg

Am heutigen Freitag ist die Bauministerin in Duisburg und Bochum. In Duisburg übergab sie Oberbürgermeister Sören Link am Vormittag den Förderbescheid "Nationale Projekte des Städtebaus 2022" für das Premiumobjekt “Duisburger Kultushafen“. Dieses Projekt - Umbau des früheren Industriehafens zum grünen Freizeitraum am Wasser - wird mit rund 9 Millionen Euro unterstützt. Nachdem sich Klara Geywitz ins Goldene Buch der Stadt Duisburg eintragen durfte, informierte sie sich über das Modellvorhaben "Stark im Norden - Alt-Hamborn Marxloh". Beide Stadtteile werden mit Unterstützung des Bundes in Höhe von 25 Millionen Euro mit zahlreichen Maßnahmen aufgewertet - von der Infrastruktur über Bildungsangebote bis hin zum Klimaschutz.

Auch in Bochum hat Ministerin Geywitz einen Förderbescheid für ein Premiumprojekt im Rahmen der "Nationalen Projekte des Städtebaus 2022" übergeben. Das BMWSB fördert das "Haus des Wissens" als Projekt der Bochum Strategie 2030 mit 7,85 Millionen Euro. Hier wird im historischen Postgebäude gegenüber vom Rathaus durch Sanierung und teilweisem Neubau Stadtbibliothek, Volkshochschule, UniverCity und eine Markthalle zu einem Treffpunkt für lebenslages gemeinsames Lernen, Erleben und Erfahren vereint. Hierzu sagte Klara Geywitz: "Das "Haus des Wissens" vereint Bildung, Wissen, Austausch und Freizeit unter einem Dach. Gleichzeitig wird ein bestehendes Gebäude nachhaltig weiterentwickelt. Genau solche Projekte wollen wir mit unserem Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" ermöglichen.“

Ministerin Geywitz steht im Heizungskeller und unterhält sich mit einem Verantwortlichen des Sanierungsprojekts Ministerin Geywitz steht im Heizungskeller und unterhält sich mit einem Verantwortlichen des Sanierungsprojekts (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Simon Bierwald

Zum Abschluß der NRW-Tour besuchte die Bauministerin ein Sanierungsprojekt der Wohnungsgesellschaft VONOVIA. In der Bochumer Katharinastraße wurde erstmalig eine serielle Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip umgesetzt. Hierbei wurden drei Mehrfamilienhäuser aus den 50er Jahren mit 24 Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von insgesamt 1.164 m2 energetisch wie folgt modernisiert:

  • Vorgefertigte Fassadenelemente in Holzständerbauweise mit Einblasdämmung
  • Dämmung der obersten Geschossdecke
  • Photovoltaik auf dem Dach
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe
  • Erdwärmesonde
  • Fassadenintegrierte Lüftungsgeräte