Bundesministerin Klara Geywitz reist nach Helsinki
Meldung Wohnen 15.02.2023
Ministerin besucht finnische Projekte zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit
Bundesbauministerin Klara Geywitz bricht am Donnerstag, dem 16. Februar 2023, zu einer zweitägigen Reise nach Finnland auf. Gemeinsam mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Vertreterinnen und Vertretern der Presse wird die Ministerin verschiedene soziale Projekte in Helsinki besuchen, die sich der Bekämpfung von Wohnungslosigkeit widmen und so soziale Ungleichheit abmildern.
Bei ihrem Besuch wird die Ministerin Gespräche zum "finnischen Weg" bei der Bekämpfung von Wohnungslosigkeit führen. Ein zentrales Element ist dabei der Ansatz von "Housing First". Hierzu wird die Ministerin sich u.a. mit der finnischen Staatssekretärin im Umweltministerium, Terhi Lehtonen, austauschen. Im Anschluss stehen Termine bei der Y-Foundation und der Blue Ribbon Foundation auf dem Programm. Im Fokus stehen dabei die Bereitstellung von Wohnraum für Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht sind, und die begleitende Hilfe in schwierigen Lebensphasen, etwa wegen Glücksspielproblemen, der Abhängigkeit von Rauschmitteln oder psychischen Problemen.
Ein weiterer Besuch wird die Ministerin in die Redaktion der Straßenzeitung "Iso Numero" führen, die von einkommensschwachen und obdachlosen Personen verkauft wird. Den Abschluss der Reise bilden Gespräche im "The Housing Finance and Development Centre of Finland (ARA)" und "The Funding Centre for Social Welfare and Health Organisations (STEA)".
Housing First: Welche Ziele verfolgt der Ansatz?
Menschen, die lange Zeit ohne ein eigenes Zuhause auf der Straße leben, haben oft große Schwierigkeiten, zurück in den Wohnungsmarkt zu gelangen. Der Ansatz des Housing First bietet hier gezielte Unterstützung für die Betroffenen. An erster Stelle steht die Vermittlung einer Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Diese Hilfe ist an keine weiteren Bedingungen geknüpft. Zusätzlich macht geschultes Personal ergänzende Angebote, um bei der Neuorientierung zu unterstützen. Die Betroffenen entscheiden individuell und vollkommen freiwillig, ob sie weitere Hilfe annehmen wollen. Anders als bisher, müssen Wohnungslose ihre sogenannte "Wohnfähigkeit" nicht unter Beweis stellen.
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Wohnungslosenbericht 2022: Bundesweiter Überblick über die Situation wohnungsloser Menschen
Der erste Wohnungslosenbericht aus dem Jahr 2022 fasst belastbare Informationen über Ausmaß und Struktur der Wohnungslosigkeit in Deutschland zusammen. Der Bericht umfasst drei Gruppen wohnungsloser Menschen: untergebracht wohnungslose Personen, verdeckt wohnungslose Personen und wohnungslose Menschen ohne Unterkunft. Insgesamt waren demnach zum 31. Januar 2022 rund 263.000 Personen wohnungslos.
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