Wohnen ist ein Menschenrecht

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Wohnen , Datum: 12.09.2022

Zum Tag der Wohnungslosen sprach Bauministerin Klara Geywitz mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungsnotfallhilfe sowie der Wohnungswirtschaft und mit Betroffen im Schloss Bellevue

Der Tag der Wohnungslosen ist ein bundesweiter Aktionstag, der jährlich am 11. September begangen wird. Er soll auf die bestehende Wohnungsnot aufmerksam machen und helfen, die Wohnungslosigkeit zu beenden. Laut der Zahlen des Wohnungslosenberichts der Bundesregierung für 2022, sind rund 263.000 Menschen ohne Wohnung.

Anlässlich des Aktionstages lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Gesprächsforum ins Schloss Bellevue ein, an dem auch Bundesbauministerin Klara Geywitz sowie der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen Karl-Josef Laumann teilnahmen.

Bundesministerin Klara Geywitz mit der BAG-W-Vorsitzenden Werena Rosenke vor dem kleinen Aktionshaus der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslose Bundesministerin Klara Geywitz mit der BAG-W-Vorsitzenden Werena Rosenke vor dem kleinen Aktionshaus der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslose (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Stefanie Loos

Klara Geywitz tauschte sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungsnotfallhilfe sowie der Wohnungswirtschaft zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit aus. Darüber hinaus wurde die Problematik der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise erörtert. Die Bauministerin suchte bei den Gesprächsforen außerdem das direkte Gespräch mit aktuell wohnungslosen Menschen und welchen, die in der Vergangenheit von Wohnungslosigkeit betroffen waren. Sie dankte Ihnen für ihre Offenheit und betonte: "Wohnen ist Menschenrecht. Wir werden Wohnungs- und Obdachlosigkeit gemeinsam überwinden – das ist unser Ziel als Bundesregierung und unsere Aufgabe als Gesellschaft."

Im Anschluss an den Termin im Schloss Bellevue nahmen Klara Geywitz und die Parlamentarische Staatssekretärin Cansel Kiziltepe vor dem Bauministerium in der Krausenstraße den Schlüssel und den Bauplan für ein kleines Aktionshaus entgegen. Das Haus, das die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAGW) dort zum Höhepunkt ihrer Kampagne "WOHNUNG_LOS" temporär errichtet hatte, stand symbolisch für die vielen bezahlbaren Wohnungen, die es für die Überwindung der Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit braucht. Die Kernforderungen der Kampagne bildeten die Fundamente und die Logos der unterstützenden Organisationen dienten als Mauerwerk. Bei der Bauanleitung handelte es sich um die Kernforderungen der BAGW für den Nationalen Aktionsplan, den die Bundesregierung noch in dieser Legislatur zusammen mit zahlreichen Akteuren auf den Weg bringen möchte.

Klara Geywitz begrüßte die Aktion: "Danke für Ihre Arbeit und dieses Ausrufezeichen vor dem Bauministerium. Es gibt in unserem Land viele, die ihr Menschenrecht auf Wohnen nicht in Anspruch nehmen können. Für die Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit braucht es eine nationale Kraftanstrengung, bei der Bund, Länder und Kommunen eng zusammenarbeiten."

Laut der offiziellen Definition der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe in Deutschland sind Menschen wohnungslos, wenn sie über keinen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügen und auf ordnungs- oder sozialrechtlicher Grundlage in eine kommunale Wohnung oder in ein Heim der Wohnungslosenhilfe eingewiesen werden. Darüber hinaus besteht Wohnungslosigkeit auch, wenn die Betroffenen in einer Notunterkunft oder als Selbstzahler in einer Billigpension leben. Wohnungslose sind also nicht ausschließlich Menschen, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben.