2. Jahreskongress des Nationalen Forums gegen Wohnungslosigkeit
Meldung 23.01.2025
Wohnungslosigkeit ist kein Randphänomen
Am 23. Januar 2025 fand in Berlin der zweite Jahreskongress des Nationalen Forums gegen Wohnungslosigkeit statt. Diese bedeutende Fachveranstaltung baut auf dem Beschluss des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit im Bundeskabinett vom 24. April 2024 sowie auf dem Auftaktkongress des Nationalen Forums vom 3. Juni 2024 auf. Das BMWSB ludt dementsperchend Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Betroffenenvertretungen zum Dialog über Wohnungslosigkeit ein.
Jahresarbeitsprogramm für 2025 vorgelegt
Am 22. Januar 2025 legte das BMWSB dem Lenkungskreis des Nationalen Forums das 2. Jahresarbeitsprogramm zur Umsetzung des NAP vor, das über 30 verschiedene Maßnahmen für das Jahr 2025 vorsieht. Da verstärkte empirische Datengrundlagen für die Unterstützung von wohnungs- und obdachlosen Menschen entscheidend sind, hat der Bund u. a. die Beschaffung und Weiterentwicklung dieser bereits initiiert. Darüber hinaus läuft derzeit ein vom BMWSB gefördertes Forschungsprojekt zur Erarbeitung von Empfehlungen für bundesweite Standards in Notunterkünften – insbesondere auch mit Blick auf die Bedürfnisse obdachloser Frauen und Kinder.
Das Bundesbauministerium hat zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, die Wohnungslosigkeit verhindern, wie zum Beispiel die Investition der Rekordsumme von 21 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau sowie die Ausweitung und Dynamisierung des Wohngelds. Es wurden außerdem Neubauförderprogramme, die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen sowie steuerliche Investitionsanreize angestoßen.
Der zweite Jahreskongress bot eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und ermöglichte eine erste Bestandsaufnahme der bislang angestoßenen Maßnahmen. Gleichzeitig wurde der Blick in die Zukunft gerichtet, um die nächsten notwendigen Schritte zu definieren. Die Bedeutung einer kontinuierlichen und nachhaltigen Umsetzung des Aktionsplans stand im Mittelpunkt der Diskussionen.
Auf einer Bühne sitzen Teilnehmer einer Podiumsdiskussion. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Stefanie Loos
Bauministerin Klara Geywitz: "Wohnungslosigkeit ist ein großes Problem unserer Gesellschaft. Sie kann jeden von uns treffen, denn Schicksalsschläge wie etwa Krankheit, Trennung, sich aufstauende Mietschulden und ein anschließender Verlust der Wohnung können jedem von uns widerfahren. Mit unserem Aktionsplan haben wir viele Maßnahmen eingeleitet. Der Weg ist aber noch weit. Es ist wichtig, dass die Bekämpfung der Wohnungslosigkeit als langfristige Aufgabe verstanden wird und auch in den kommenden Jahren weiter höchste wohnungspolitische Priorität hat."
Der Blick auf internationale Partner und Vorbilder
Erstmals nahmen am Jahreskongress ein Fachexperte sowie eine Fachexpertin aus Liverpool (UK) und Seattle (USA) teil. Ihre internationalen Perspektiven und praxisorientierten Lösungsansätze bereicherten den Dialog und gaben einen Einblick in die Herausforderungen und Strategien in anderen Ländern. Die Bundesministerin Geywitz betonte in ihrem Grußwort außerdem die richtungsweisenden Impulse, die sich aus dem fruchtbaren Austausch mit den G7-Stadtentwicklungsministerinnen und -ministern ergeben haben.